Philip Morris Scientific Award 1984
Für seine Forschungsleistung wurde der Erfinder und Konstrukteur Dipl. Ing. Günther W. Jörg im Jahre 1984 mit dem Phillip Morris Forschungspreis als Sieger der Sparte Transport und Verkehr ausgezeichnet.
Für die Erfindung dieses neuartigen Transportsystems war es notwendig den Bodeneffekt mit all seinen Möglichkeiten in der Praxis zu erforschen.
Dieses Vorhaben nahm über 25 Jahre in Anspruch, in denen Experimente und Tests mit Modellen letztenendes zu einem neuartigem Transportsystem führten.
Was ist Bodeneffekt ?
Unter “Bodeneffekt” versteht man die besonderen physikalischen Eigenschaften von Luft im bodennahen Bereich. An dieser Grenzschicht zwischen zwei Medien, entweder Luft und fester Untergrund oder Luft und Wasser entwickelt Luft ihre besonderen Eigenschaften .
Wodurch unterscheidet sich die Luft im Bodeneffekt von Luft im Allgemeinen?
Insbesondere die Kombination von Luft und Wasser führt nahe der Wasseroberfläche zu feuchtigkeitsgesättigter Luft mit besonders hoher Dichte und wesentlich verbesserten Trageigenschaften gegenüber höheren Luftschichten.
Wie hoch ist dieser Bereich und gibt es eine Grenze für den Bodeneffekt?
Grundsätzlich ist der Bodeneffektbereich für ein Fahrzeug auch größenabhängig.
Vorstellbar ist der physikalische Bodeneffekt als eine Luftrolle, die sich unterhalb des
Fahrzeuges abwälzt und begrenzt ist durch eine untere definierte “Spiegelfläche”
Die denkbare Grenze für diesen Effekt liegt etwa in einer imaginären Achshöhe, bezogen auf die Größe eines Bodeneffektfahrzeuges, auch kurz BEF genannt.
Was ist ein Bodeneffektfahrzeug?
Unter einem Bodeneffektfahrzeug oder auch kurz BEF versteht man ein Fahrzeug, das in der Lage ist, die Luft im bodennahen Bereich technisch auszunutzen.
In der Praxis bedeutet dies, dass ein Bodeneffektfahrzeug konstruktiv in der Lage sein sollte, die besonders guten Tragfähigkeitseigenschaften von Luft im bodennahen Bereich sicher und wirtschaftlich zu nutzen. In der Praxis muß man grundsätzlich unterscheiden zwischen den beiden Ausführungsformen.
Bodeneffekt-Luftfahrzeuge und reine Bodeneffektfahrzeuge
Welche Bauarten gibt es ?
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen den Bodeneffekt- Luftfahrzeuge, welche in der Lage sind, wahlweise im Bodeneffekt und auch in größeren Höhen zu fliegen und den reinen Bodeneffektfahrzeugen, die bereits aufgrund der Konstruktion nicht in der Lage sind, den Bodeneffekt zu verlassen .
Was ist ein Bodeneffekt – Luftfahrzeug ?
Hierbei handelt es sich in der Regel um Flugzeuge mit besonders guter Tragfähigkeit. Dazu zählen alle Formen der einflügeligen Bodeneffektfahrzeuge nach dem Deltaflügelprinzip. Trotz der verbesserten Flugeigenschaften und der Fähigkeit für kurze Zeit im Bodeneffekt zu fliegen, handelt es sich dennoch um Flugzeuge. Beispiele sind: Alle Fahrzeuge nach Prinzip Lippisch, Russisches Ekranoplan oder Orlyonok (auch Kaspisches Seemonster), der Airfish, SeaWing, Flightship etc.
Was ist ein reines Bodeneffektfahrzeug?
Unter einem reinen Bodeneffektfahrzeug versteht man alle Konstruktionen, die nicht in der Lage sind, den Bereich des besonders tragfähigen Bodeneffektes zu verlassen. Diese Fahrzeuge werden wie Schiffe behandelt und auch zu diesen gezählt, was mit erleichterten Zulassungsvorraussetzungen und Betriebserlaubnissen einhergeht.
Tandem Airfoil Flairboote zählen zu dieser Kategorie von Bodeneffektfahrzeugen Typ A mit erleichterten Zulassungsvoraussetzungen.
Was ist der Unterschied zwischen BEF mit Delta Flügeln und BEF mit Tandem Flügeln ?
Unterschiede gibt es in der Anwendung, in der Klassifikation, in der wirtschaftlichen Effizienz, in der Handhabung, der Stabilität des Flairverhaltens und damit der Sicherheit usw.
Grundsätzlich muß man sagen, dass der wesentliche Unterschied darin liegt, dass die Forschung und Entwicklung von BEF mit Delta Flügeln aus den Erkenntnissen der Luftfahrt geschöpft und Ergebnisse der Flugzeugkonstruktion auf den Bereich des Bodeneffektes angewendet haben. Es wurden sozusagen BEF fähigeFlugzeuge konstruiert.Nicht lösbar waren allerdings Probleme, die mit der geringenHöhe des Bodeneffekts und der damit verlorenen Dreidimensionalität des “Flug”Raumes zusammenhingen, z.B. der Kurvenflug. Insbesondere das gefürchteteProblem der Druckpunktwanderung führt hier zu Stabilitätsproblemen.
Das Tandemflügelkonstruktionsprinzip ist derart aufgebaut, dass 2 symetrische Flügelpaare so angeordnet und aufgebaut sind, dass ein selbststabilisierendes Flügelsystem stets optimal zusammenspielt.